1. Teil Vorbereitungen

Das Ritual

 

Ich möchte hier einen Überblick über ein ausführliches Ritual zusammenstellen. Wie und in welcher Reihenfolg ein Ritual letztlich durchgeführt werden kann, wird oder soll der Hexe oder dem Magier persönlich überlassen bleiben. Wie ich schon zu den fremden Ritualen geschrieben habe sollen alle Texte nur ein Gedankenanstoß, eine Inspiration sein. Es gibt weder für den Text eine bindende Vorschrift noch für die Handlungen, die man sich im Laufe der Zeit als eigene Routine aufbauen soll.

Eines ist wichtig, ein Ritual soll immer in der gleichen Art und Weise durchgeführt werden, das ergibt sich aus dem Namen und der Bedeutung Routine, damit kann sich das Unterbewusstsein leichter auf die Wiederholungen einstellen.

Das Unterbewusstsein brauchen wir zum Ritual, um mit den Wächtern, Türmen, Geistern, Engel oder Göttinnen, Götter in der Anderswelt Kontakt aufnehmen zu können. Dies geschieht am Wege der Visualisierung, wenn wir in unserer Vorstellung die gesprochenen Worte zu Bildern verarbeiten und über das Unterbewusstsein weitergeben. Dazu später mehr.

Im Ritualtext, der gesprochen werden soll, habe ich Ein- und in Klammer Mehrzahl geschrieben. Ich bin der Meinung es ist eine persönliche Sache und ich mag eher die Mehrzahl. Auch Wächter oder Türme sind variabel austauschbar.

Zum Sprachtext am Ende kommt So, sei es und mir gefällt Ja – so, sei es besser, daher habe ich es so geschrieben. Auch da sind Variable möglich.

Im Ablauf sind alle Punkte gleich wichtig und es sollte kein Teil zu stark gekürzt oder ausgelassen werden. Für den Ablauf soll man sich unbedingt ausreichend Zeit lassen, in der Anderswelt gibt es nicht sowas wie Stress.

Da fällt mir ein Satz eines bei uns lebenden Afrikaners ein: Ihr Europäer habt die Uhr – Wir Afrikaner haben die Zeit!

Und so ist es auch, wir haben alles Andere, nur keine Zeit. Das ist ein Umstand den ich als Gift für jedes Ritual ansehen würde, als Grund für das Scheitern oder nicht Funktionieren eines Rituals.

 

Vor dem ersten großen Ritual brauchen wir ein paar Utensilien, die einmal bereitgestellt, für jedes Ritual und jede Art von Magie gebraucht werden. Vor jedem Erstgebrauch sollen sie gründlich gereinigt, geweiht werden. Das kann für alle Teile auf einmal geschehen.

Zur Aufbewahrung kann sich Hexe quasi häuslich einrichten. Wer einen eigenen Ritualraum hat, der kann sich mit einem „SCHREIN“, ein Kasten beim Altar alles dort unterbringen, was sie/er so braucht. Wenn das nicht möglich ist muss man sich Lösungen suchen. Eine  Lösung ist ein mobiler Altar. Der hat die Vorteile, dass er schnell eingepackt ist und überall einsatzbereit ist. Und dass man sich platzsparend mit den Utensilien auf kleinem Raum einrichtet.

Grundsätzlich gilt, es soll alles nach der Weihe nicht mehr anders verwendet werden.

Das sagt/schreibt sich leicht. Ich habe zwei gleiche Klapptische, einer bereit als Altar verwendet und der andere bleibt zur allgemeinen Verwendung. Die Verwechslungsgefahr ist groß und ich denke über eine Tasche nach, in der ich samt Tisch auch alle anderen Dinge verstauen kann.

 

Die Utensilien sind:

 

Ein Altar, also eine Ablage für alle verwendeten Utensilien. Die Auswahl ist nicht anspruchsvoll, aber es soll ein „TISCH“ sein, auf dem alles und möglicherweise auch Dekoration Platz hat. Die weiter beschriebenen Utensilien sind zwingend für ein Ritual, aber wer Lust auf Dekoration wie Kerzen, Gemüse oder Obst der Jahreszeit, auch Äste, Blumen oder Natürlicher Schmuck kann seine Phantasie je nach Platz freien Lauf lassen. Anfangs weniger und mit der Zeit mehr Augenmerk auf die DEKO legen wird sicher besser sein.

Zum Altar gehört ein Tuch (Tischtuch) aus Naturfaser, Leinen, Seide oder Baumwolle, nur nicht Neylon, PVC oder klassisches Plastik.

Bei Platznot soll der Tisch mindestens so stabil stehen, dass man bei anstoßen nicht gleich Teile von den Ritual-Gegenständen schlimmstenfalls während des Rituals herunterwirft (ist mir mit meinem Klapptisch, allerding nicht zur Ritualzeit passiert).

 

Ein Athamen, es ist meist ein zweischneidiger Ritualdolch, der ausschließlich für das Lenken der Energien benutzt wird und nicht um Opfergaben wie Brot oder Kräuter frisch am Altar zu schneiden. Dazu soll ein eigenes Messer (ein kleineres Küchenmesser) genannt BOLLINE bereitgestellt sein, zum Ritual aber nicht zwingend erforderlich. Das Bolline wird erst gebraucht wenn man zum Ritual frisch geschnittene Kräuter aus dem Garten verwenden möchte und kann.

Einige Hexen bevorzugen Athamen aus Holz, von dem wird behauptet dass es die Feinstofflichen Energien nicht störe.

 

Ein Kelch, aus jedem beliebigen Material, nur wieder kein Kunststoff. Auch hier für  gibt es Hexen die den Kelche aus Holz bevorzugen und wieder weil dieser die Feinstofflichen Energien nicht störe.

 

Eine Pentakel-Scheibe aus Metall, Holz oder Ton, eben aus einem erdigen Material,

da sie die Erde symbolisiert. Wie schon einige Male geschrieben bevorzuge ich die Eigenanfertigung, wie auch immer, schon wegen meiner persönlichen Bindung zu dem Werkstück bevor ich es in Gebrauch nehme. Dabei glaube ich ist die schöne, professionelle Herstellung das unwichtigste am ganzen Stück.

Am Beginn tut es auch ein Blatt Papier, auf das ein Pentagramm mit einem Kreis gemalt wird. Übrigens auf Google gibt es jede Menge Bilder, die zur anfänglichen Verwendung geeignet sind.

 

Ein Räuchergefäß, das aus festem Material sein sollte. Wer nicht viel Geld investieren möchte (kann), um sich ein Originalgefäß zu leisten, kann sich auch mit einfachen Dingen wie einem Weinglas behelfen. Mir erscheint ein Metallkelch günstig, weil den Metallkelch kann ich besser einpacken, mit nehmen und habe den noch weniger Bruchrisiko, wenn ich im Freien ein Ritual abhalten möchte.

 

Zu Beginn des Rituals

 

Die Vorbereitung

 

Zu allererst ist eines wichtig, Zeit nehmen und auf die Energien des Ortes an dem das Ritual ausgeführt werden soll einstimmen, soll heißen bewusst wahrnehmen.

Danach wird gegebenenfalls besprochen, wer welchen Teilbereich des Rituals übernehmen möchte, wenn mehrere Teilnehmer interessiert sind, wenn nicht wird eine bzw. einer das ganze Ritual leitet.

Wer möchte, kann sich ein spezielles Ritualgewand und den dazugehörigen Ritual-Schmuck anlegen.

Die/Derjenige, die/der sich zum Ritual nicht umziehen möchte, sollte darauf achten, dass ihre/seine Kleidung aus Naturfaser, wie Wolle, Baumwolle, Seide oder Leinen besteht, da Naturfasern die im Ritual auf kommende Energien besser durchlassen.

Der Energiefluss ist auch der Grund warum einige ihre Rituale nackt zelebrieren, was für mich nicht nur nicht notwendig ist sondern zudem der allgemeinen Vorstellung von den Sexorgien der Hexen ein guter Nährboden ist. Das muss man nicht fördern.

 

Der Altar wird möglichst im Zentrum des vorgesehenen Schutz-Kreises mit Blickrichtung Osten aufgestellt. Richtung Osten ist die Richtung des Sonnen- und Mondaufganges.

Alternativ kann der Altar nach Norden gestellt werden, dies ist die Himmelsrichtung der Erde, sie symbolisiert Macht, Stärke und unseren Lebensraum.

Doch wie der Altar platziert ist, hat nach allgemeiner Meinung keinen Einfluss auf die Wirksamkeit des Rituals.

 

Zu Beginn kommt für das Element Erde ein Gefäß mit Salz auf den Altar.

Das Räuchergefäß mit Räucherkohle und Weihrauch für das Element Luft.

Eine Altarkerze steht für das Element Feuer.

Und der Kelch mit Wasser für das Element Wasser.

 

Wenn alle Elemente auf dem Altar verteilt sind, kann man sie, wenn sie angerufen werden, auf einen Platz dirigieren.

Den Beginn des Rituals setzen wir im Normalfall mit dem Anzünden der weißen Altarkerze (oder auch weiterer Kerzen).

Sie wird/en vor der bereits brennenden Ritualkerze aus angezündet und zum Ende des Rituals auch wieder nach der Ritualkerze ausgelöscht. Zum Löschen der Kerzen sollten man grundsätzlich einen Kerzenlöscher, notfalls zwei befeuchtete Finger nehmen.

Niemals die Kerzen ausblasen, denn um die Kerzen, davon geht man allgemein aus,  versammeln sich die guten Geister, auf deren Mithilfe wir bei jedem Ritual angewiesen sind, die mit dem Ausblasen erschrecken und verschwinden.

Zusätzlich zur weißen Altarkerze benötigen wir gegebenenfalls je nach Ritual eine durchgefärbte Ritualkerze.

Hexe Anahid und die Hexengeschichte © by Hexe Anahid 2018 © by Peter SEISER

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