Eine hypothetische Grundbetrachtung
Sehr viele Jung- und Hexen kennen den Spruch bestimmt:
„Macht doch was ihr wollt, Hauptsache ihr schadet niemandem!“
oder umgekehrt
„Wenn ihr niemandem schadet, könnt ihr machen was ihr wollt!“
Diese Formulierung erscheint mir für mich problematisch, weil ich sie sehr oft als nicht erfüllbar sehe.
Dazu erst mal ein positives Beispiel nicht aus der Hexerei:
Mein Freund hat einen Gemüsehandel und möchte mehr Kunden. Ich habe eine Werbe Firma und mache ihm eine groß angelegte Werbung zum Nulltarif, so dass seine Konkurrenten sich das nie mals leisten könnten.
Gut für meinen Freund, der Kunden gewinnt.
Schlecht für seine Konkurrenz, weil die Leute, die jetzt bei ihm einkaufen nicht nochmal beim früheren Händler einkaufen oder auch nicht mehr Gemüse brauchen.
Das heißt für mich, ich tue etwas durchaus sehr positives, hilfreiches und muss mit meinem Gewissen vereinbaren, dass es auch in manchen Kreisen negativ ankommt. Der vermehrte Umsatz, den mein Freund macht, geht schlichtweg auf Kosten aller anderer Händler, die damit weniger Umsatz haben als früher.
Nun zum Hexen.
In einer Stadt hat ein rücksichtsloser, charakterlich primitiver Mensch sich seinen schwerkranken Nachbarn und eine Behinderte Nachbarin zum Schikanieren ausgesucht. Um den Betroffenen aus ihrer Verzweiflung zu helfen, wenn auch nur für kurze Zeit, sehe ich mich nicht behindert dem aggressiven Menschen einen Fluch an zu hängen, da ich sehe, dass es für zwei Menschen sehr positiv ist wenn dieser Fluch die Leiden erträglicher machen kann und nur für einen, noch dazu schlechten Menschen, negativ ist.
Auch mit dem Spruchteil: „Alles Negative wende sich von uns/euch ab und kehre zum Verursacher zurück!“ sehe ich nichts schadenfreies an der Magie, da der Verursacher sicherlich seine Gemeinheiten nicht haben will. Also auch so schade ich einem Betroffenen.
Übernehme ich das durchaus sehr positive den beiden Opfern zu helfen, so muss ich zwangsläufig auch übernehmen dem Täter zu schaden.
Für mich viel wichtiger als nicht schaden ist die Betrachtung der Umstände meines Handelns und die ethische Grundeinstellung zum gesamten Thema. Ethik ist meine Vorstellung von gewissenhaftem Handeln und Verantwortung für diese Handlungen zu übernehmen.
Ich für mich will es verantworten zu sagen, den beiden Opfern helfe ich durchaus gerne und mit Begeisterung. Wieder für mich übernehme ich die Verantwortung dem Täter zu schaden, ebenso gerne, aber daran kann man nichts ändern, anders läßt sich Ersteres nich bewerkstelligen.
In einigen Veröffentlichungen lese ich, dass man Flüche auch zeitlich begrenzen kann. Diese Lösung halte ich für mich nicht für gut, denn wenn ich auf Grund der Situation nicht Verantworten will, dass der Betreffende mit dem Fluch leben soll, dann darf ich ihn auch nicht für einige Zeit verfluchen.
Etwas anders sehe ich das, einen Fluch aufheben. Sollte der Betreffende sich geändert, sozial anghepasst haben, aus welchem Grund auch immer, so denke ich schon dieses Verhalten zu honorrieren und den Fluch damit auf zu haben. So eine Verhaltensänderung muss nicht durch einen Fluch zu stande kommen, ich unterstelle schon auch soziale oder menschliche Einsicht.
Zum Abschluss solcher Betrachtungen ist es mir noch ganz wichtig zu sagen (schreiben), dass es keinen Sinn hat mir zu schreiben: „Verfluche mir bitte den Walter!“ .
Ich werde es ganz sicher nicht machen, wenn ich nicht durch die Geschichte rundherum überzeugt bin, dass mindesten zwei Komponenten zutreffen. So muss es für einen besonders wehrlosen Menschen eine riesen Hilfe sein und von dem zu verfluchenden auch entsprechende, hinterhältige Gemeinheiten, sprich krankmachendes Verhalten ausgehen.
Kurz gesagt mache ich schon, was ich will, aber der GUTE, POSITIVE Anteil muss einiges gewichtiger sein, als der UNVERMEIDBARE NEGATIVE Anteil.
Mit einem Fluch drehe ich die Situation nur um. Um das Gute zu erreichen gehe ich mit dem Fluch oftmals nur den kleineren Weg. Was GUT oder SCHLECHT ist muss allerdings jede/jeder alleine mit ihrem/seinem Gewissen in Einklang bringen.
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